Die Geschichte von Hot Rod

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Individuelle Autos

Der Wunsch nach individuellen Autos geht auf die Jahre vor dem I. Weltkrieg zurück, als die Automobilhersteller noch nicht im Stande waren, in Massen zu produzieren. Sie konnten damals der immer größeren Nachfrage noch nicht gerecht werden. Man bot solche Chassis an, die den Motor, das Kraftübertragungssystem, das vordere und das hintere Laufwerk, das Bremssystem und auch das Lenkgetriebe beherbergten. Die Karosserien wurden in den Werkstätten in der Weise auf die Chassis gebaut, wie es sich die Auftraggeber vorgestellt hatten. Natürlich waren wohlhabende Menschen diejenigen, die es sich leisten konnten, den Bau solcher individuell gestalteten Autos in Auftrag zu geben.

Hot Rod – so hat es angefangen

Die Geschichte von Hot Rod geht auf die Jahre vor dem II. Weltkrieg zurück. Nachdem sich die Massenproduktion etabliert hatte, wünschten sich immer mehr Bürger, ein eigenes Auto zu besitzen. Der Durchbruch kam im Jahre 1932, als Ford sein neues V8 Modell auf den Markt brachte. Damit wurde endlich so ein billiges und leichtes Auto geschaffen, die für die damaligen Verhältnisse einen recht starken Motor hatte.

Natürlich hatten auch Durchschnittsbürger den Wunsch, individuell gebaute Autos von großer Leistung fahren zu können. Deshalb veränderten sie immer wieder das Aussehen ihrer Automobile. Man montierte zuerst Zuberhörteile ab, die man für überflüssig hielt: Scheinwerfer, Kotflügel, Sitzpolster, weil die größtmöglichste Geschwindigkeit zu erreichen schon damals ein äußerst wichtiger Aspekt für Autoliebhaber war. So konnte einst der heutige Hot Rod-Wahn ihren Anfang nehmen.

Nach dem II. Weltkrieg gab es mehrere Faktoren, die zu den besonderen Voraussetzungen führten, infolge deren zwischen den Jahren 1945-1950 Hot Rod, seine Kultur und auch das mit ihm verbundene Lebensgefühl in Süd-Kalifornien geboren wurden. Der alte Spruch hat sich auch hier bewahrheitet: „wo es zwei Autos gibt, da gibt es auch Autorennen“. Die Hot Rods erschienen in Süd-Kalifornien bereits in den 30er Jahren, und ihre Besitzer beteiligten sich auch gerne an Beschleunigungsrennen. Die Wettbewerbe wurden immer beliebter, und man hat immer mehr Änderungen an den Autos vorgenommen. Man steigerte z. B.: die Motorleistung in der Weise, dass es ab und zu mal auch die Sicherheit gefährdete. Die Geschichte von Hot Rod zeigt genau, wie die immer größere Nachfrage auf die Anzahl von Beschleunigungrennen auswirkte, und was es später zur Folge hatte. Diejenigen Hot Rods, die direkt fürs Autorennen gebaut wurden, wurden immer gefährlicher. Deshalb dachte man nach einiger Zeit sogar daran, sie zu verbieten. Es war an der Zeit, die Herstellung von Rennwagen zu regeln und zu kontrollieren. Zu diesem Zweck wurde im Jahre 1937 in Kalifornien der Verein für Zeitmessung gegründet, der ein viel präziseres System der Zeitmessung und auch eine einheitliche Regelung einführte. All das trug wesentlich dazu bei, dass Hot Rods sicherer geworden sind und dass Wettbewerbe besser und regelmäßig organisiert stattgefunden haben. Das erste Hot Rod-Magazin erschien im Jahre 1941. Als Monatsblatt berichtete es als Erstes über die Ergebnisse der Rennfahrer. Es machte dem Publikum die besten Hot Rods bekannt und brachte Artikel über die neuesten Sicherheits- und Beschleunigungs-Vorschriften.
Wie Hot Rods immer mehr an Beliebtheit gewonnen haben, erschienen neue Organisationen und Magazine, die sein Image im Laufe der Zeit weiter gestärkt haben.

Die goldene Ära für Hot Rod

Der Ausbruch des zweiten Weltkriegs setzte zwar fast dem Bau von Hot Rods ein Ende , aber nicht seiner Kultur oder der Leidenschaft, die seine Fans für dieses Auto empfanden. Kalifornische Automechaniker, die nach dem II. Weltkrieg Zeit und Geld hatten, hegten wieder den Wunsch, ein Traumauto zu schaffen. Es fanden erneut Straßenrennen statt, die noch gefährlicher waren und aus diesem Grund hin und wieder auch tödliche Opfer hatten. Deshalb begann sich das Image von Hot Rod im negativen Sinne zu ändern, was die ungünstige Beurteilung der amerikanischen Jugend weiter stärkte. Um diese Vorstellungen und das Image positiv zu ändern, eröffnete man im Jahre 1948 die erste Ausstellung in Los Angeles, die mehr als 10.000 Besucher hatte. Die Menschen bekamen da viel positives zu sehen, indem sie von Fachkenntnissen, der Präzisität der Ingenieure und vom Vorhandensein der Sicherheitstechnik überzeugt werden konnten. Ein junger Mann, namens Robert E. Petersen veröffentlichte im Jahre 1948 das Magazin Hot Rod, das zum ersten Mal Rods und Customs in Druckform präsentierte.

Das Image von Hot Rod änderte sich mit der Zeit positiv, und zwar dank dessen, dass sowohl der im Jahre 1938 gegründete Süd-Kalifornien Verein für Zeitmessung (SCTA) als auch der Hot-Rod-Nationalbund (NHRA) einiges für die günstigere Beurteilung getan haben.
Das Ende der 50er Jahre brachte neuen Schwung in die Entwicklung. Viele Hot Rod Anhänger fingen an, Autos zu bauen, um an Wettbewerben teilzunehmen, während andere Besitzer das Aussehen des Autos vor der Leistung vorgezogen haben. Sie haben dem Publikum ihre Veränderungen am Auto landesweit in Autoausstellungen vorgestellt.

In der goldenen Ära erstreckte sich die Entwicklung auch auf die Einzelheiten. Da wurden bis heute bekannte Lackiertechniken, Flamme-Motive und Metall-Lackierungen entwickelt, und die neu hergestellten Replicas aus den 30er Jahren auf den Markt gebracht.
Automobilhersteller, wie z. B.: Dean Moon, Edelbrock, Iskenderian, Clay Smith und natürlich auch George Barris wurden zu Legenden. Sie sind bis heute mit ihren unterschiedlichen Produkten von der amerikanischen Autokultur nicht wegzudenken. Die meisten von ihnen begannen von ganz unten an, als Amateure in einer Werkstatt. Stars kreuzten natürlich auch unter den Kunden auf: James Dean, Zsa Zsa Gábor, Jayne Mansfield, Elvis Presley, alle waren Besitzer von einem oder sogar von mehreren gebauten Fahrzeugen.

Das Tief von Hot Rod

Hot Rod erlebte die Talfahrt seiner Geschichte in den 60er Jahren, als die großen Automobilhersteller weiterentwickelte Varianten anzubieten begannen. Es kamen immer mehr Autos von großer Leistung und riesigem Innenraum auf den Markt. Es gab immer mehr Luxus.: Klimaanlagen, elektrische Sitze, elektrische Fensterhebel, Servolenkung usw. Diese Autos haben die alten Rods sowohl in Leistung als auch in Behaglichkeit übertroffen, und was noch wichtiger war, mit ihnen konnte man Geschwindigkeit ohne Problem und weitere Reparaturen kaufen. Hot Rods begannen also an Attraktivität zu verlieren. Es war die Ölkrise im Jahre 1973, die Automobilhersteller dazu drängte, kleinere Autos mit niedrigerem Verbrauch zu produzieren. Das führte dann zum erneunten Interesse an Hot Rods.

 

Hot Rods Neugeburt als Street Rod

Die Attraktivität von Hot Rod dauert bis zum heutigen Tag an und reißt Menschen seit mehreren Jahrzehnten hin. Die engagierten Anhänger verbringen mehrere tausend Stunden mit der kontinuierlichen Weiterentwicklung und dem Um- und Neubau ihrer Wagen. Zur leidenschaftlichen Pflege der Kultur gehören auch Beschleunigungsrennen und Ausstellungen. Einige Fans genießen es einfach, so eine Kreatur der Technik in ihrer Garage haben zu können.

Die Hot Rods erlebten viele innere und äußere Veränderungen in den 80er Jahren. Am wichtigsten war es nicht mehr, die höchstmöglichste Leistung zu erreichen. Heutzutage werden Zubehörteile eingebaut, die man einst auf den Müll geworfen hatte.: Fensterhebel, Klimaanglagen, Unterhaltungselektronik, Sitzpolster usw. Die Autos sind für tägliche Nutzung eher geeignet als früher, sie liegen besser auf der Straße, sie wurden funktioneller und auch sicherer. Es entsand ein neues Modell, das so genannte Street Rod, das nicht alleine für Beschleunigungsrennen gebaut wurde.
Die weiterentwickelten Varianten von Street Rod sind eher künstlerisch anspruchsvolle Werke, die für Ausstellungen entworfen werden und nur selten oder nie für Straßenverkehr verwendet werden können. Sie werden auf Sattenschleppern direkt zu den Ausstellungen geliefert, um ihr perfektes Aussehen erhalten zu können.

Die Hersteller der Zubehörteile versuchen der Nachfrage der Hot Rod-Bauwerkstätten mit neu hergestellten Ersatzteilen und Replica-Karosserien gerecht zu werden, da die klassischen, alten Autos heute nur selten für Nutzung geeignet sind. Diese neu hergestellten klassischen Karosserien oder Ersatzteile können im Sinne der heutigen Zeit aus Plastik, Kevlar, oder aus synethischem Harz mit Kohlenfahden produziert werden. Im Hintergrund der so erfolgreichen, im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit befindlichen Hot Rod-Werkstätten agiert ein riesiger Industriezweig derjenigen Zulieferanten, die all die notwendigen Ersatzteile herstellen, um vom Aussehen her alte Hot Rods heraufzubeschwören, die aber sowohl technologisch als auch von der Qualität her den heutigen Anforderungen gerecht werden können. Manchmal begegnet man unter den Zulieferanten sogar großen Automobilherstellern, die Autos mit einem unglaublich starken Motor produzieren.

Heutzutage existieren unzählige Baurichtungen nebeneinander: Street Rod, Rat Rod, Muscle Car, Supercars heißen die Automarken. Boyd Caddyngton und Chep Foose sind die wohl bekanntesten Automobilbauer des XXI. Jahrhunderts, durch deren Fernsehsendungen die Welt einen tieferen Einblick in die Welt von Hot Rods gewonnen hatte.